Cook it with Samba lautet das Event, welches Claudia von Dinner um Acht zusammen mit der Frankfurter Buchmesse gestartet hat. Habe ich schon jemals etwas über die brasilianische Küche gehört? Mas Que Nada sage ich mir, wie der gleichnamige weltberühmte brasianische Bossa Nova. Ich habe mich durch Blog-Events doch schon in die australische, österreichische, britische Küche versenkt. Jetzt koche ich Samba!
Ich habe mich (mal wieder) für ein Dessert entschieden, weil ich mit den für Brasilien typischen Desserts bisher noch nie in Berührung gekommen und doch neugierig darauf bin. Eigentlich bin ich ja ein regional/saisonal Verfechter, dann fiel mir allerdings auf, dass doch einiges exotisches ins Haus kommt. Ich habe diesen Sommer schon ganz schön viele Limetten zu Limonade verarbeitet, ich koche gerne mit Zitrone und vor dem Sport gibt es Bananen.
Wenn man sich nicht permanent die Früchte einfliegen lässt, kann man wenigstens ab und zu die geballte exotische Ladung auf den Teller bringen.
Bei meiner doch recht umfangreichen Dessert-Recherche stieß ich immer wieder auf die gezuckerte Kondensmilch. Mein nachfolgendes Rezept funktioniert mit dieser auch prima, aber ich mag sie einfach nicht mehr, denn ich kenne die feinere Verwante: Doce de Leite, Dulce de Leche oder Confiture de Lait! Sie wird aus Vollmilch mit Zucker zu einer verboten gut schmeckenden Creme gekocht, die nicht diesen penetranten Kondensmilch-Geschmack hat. Wie gesagt, wer es schneller haben möchte, macht die Milchmädchen-Variante, wer es leckerer haben möchte, kocht die Doce de Leite, in diesem Fall ja portugiesisch.
Eine ausführliche Anleitung dafür gibt es auch hier.
Ein überall zu findendes Rezept ist Passionsfrucht-Mousse. Klingt schon mal lecker. Wer aber die Früchte kennt, die man hier kaufen kann, der kann sich ausrechnen, dass man 30 Stück dafür braucht! Ich habe mich für ein Guaven-Limetten-Mousse mit ein wenig Passionsfrucht Gelee entschieden. Für 4 Personen gingen dabei auch schon 12 mickrige Passionsfrüchte drauf! (Kosteten nur 6,- €) Dafür aber nur 2 Guaven. Was ich unbedingt ausprobieren wollte: Wie bei dem Original Key Lime Pie, dicken die Milchprodukte durch die Säure der Limetten an, ohne dass ein Bindemittel nötig ist.
Dieses Mousse, wie es in Brasilien heißt, welches eigentlich eine Creme ist, ist meine Entdeckung des Sommers: Frisch-fruchtig-süß-sauer mit diesem herrlichen Milchcreme Geschmack! Wird unbedingt wiederholt!
Zutaten für 4 Personen
1 l Vollmilch, 250 g Zucker
(Oder ersatzweise 1 Dose gezuckerte Kondensmilch)
2 Guaven
60 ml Sahne
4 El Zucker
Saft und Abrieb von 3 Limetten
12 Passionsfrüchte
3 El Zucker ( nach Geschmack)
3 Blatt Gelatine
1 Galiamelone
Schöne Minze für die Deko
Zubereitung
1. Die Milch mit dem Zucker in einem weiten Topf zum Kochen bringen. Rühren bis sich der Zucker
gelöst hat. Ca. 30 Minuten weiter kochen lassen, bei gelegentlichem Umrühren, bis die Milch eine
Kondensmilch-Konsistenz hat und leicht hellgelb ist. Sie soll nicht karamellisieren, also jetzt vom
Herd nehmen! Wem das nun viel zu anstrengend ist, der kann auch eine Dose öffnen, wenns sein
muss.
2. Die Gelatine einweichen. Die Passionsfrüchte halbieren, den Saft mit den Kernen in ein Sieb
geben und in einen Topf seihen, dabei so viel Saft wie möglich mit Hilfe eines Esslöffels durch
das Sieb drücken. Die Kerne aufbewahren! Den Saft erhitzen, die ausgedrückte Gelatine gut
einrühren und kaltstellen. Das Marakuja-Gelee soll nicht ganz steif werden sondern nur leicht
gelieren, damit es sich schöner zusammen mit dem Guaven-Limetten-Mousse essen lässt.
3. Die Guaven schälen, im Blender pürieren und mit der Sahne, der eingekochten Milch, den
Limetten und 4 El Zucker ca. 5 Minuten mixen, bis die Masse andickt. Wer möchte, püriert
alternativ die Guaven mit der Sahne und schlägt danach alle Zutaten 5 Min. mit dem Handmixer.
4. Die Mousse in Gläser füllen, das Marakuja-Gelee vorsichtig darüber gießen, sobald es etwas fester
geworden ist und einige der beiseite gestellten Kerne hinein fallen lassen. Da die Geleeschicht
sehr dünn ist, dickt sie in ca. 30 Minuten.
5. Sobald das Gelee fest geworden ist, vorsichtig mit jeweils 3 ausgestochenen Melonen-Kugeln und
etwas Minze dekorieren.
Das war der Samba auf dem Teller für:
Auch wenn ich bei diesem Event mit einem Dessert keinen Blumentopf gewinnen kann: Es ist innerhalb einer Stunde servierfähig!
Ich bekomme die brasilianischen Hits nicht mehr aus dem Kopf, die mir während dieses Posts begegnet sind! Mas Que Nada!