Eins der schönsten Bücher, die ich in den letzten Jahren gelesen habe, ist Die Bienenhüterin (Originaltitel: The Secret Life of Bees) von Sue Monk Kidd. Es ist eines dieser Bücher, bei denen man nicht weiß, was man danach lesen soll, weil es einfach zu schön war. Die Geschichte spielt in den Südstaaten der USA und erinnert atmosphärisch an „Fried Green Tomatoes at the Whistle Stop Cafe“ und „The Help“. Man glaubt die feuchte Hitze zu spüren und die Bienen summen zu hören.
Die Geschichte handelt von Lily der Tochter eines grausamen, verbitterten Pfirsichzüchters und spielt zur Zeit der Rassenunruhen der 60er Jahre in South Carolina. Auf der Flucht vor ihrem Vater, bei der spannenden Suche nach der Geschichte ihrer, unter geheimnisvollen Umständen, verstorbenen Mutter, stößt Lily auf das Bild einer schwarzen Madonna, dasselbe welches Lily als Erinnerung an ihre Mutter bei sich trägt.
Die Madonna befindet sich in einem Geschäft auf einem Honigglas, welches Lily zu dem Haus der schwarzen Schwestern Augusta, May und June führt. Hier erfährt Lily zum ersten Mal Liebe und Geborgenheit. Augusta weiht sie in die Geheimnisse der Bienen und des Honigs ein, welchen die Schwestern in so ausgezeichneter Qualität herstellen.
Dies ist ist die ganz verkürzte Geschichte dieses wunderschönen Buches, den Film habe ich noch nicht gesehen. Diesen Honig nun konnte ich förmlich schmecken und besonders der tief-dunkle „Holunderhonig“ aus den Buch hatte es mir so angetan, dass ich mir viele verschiedene Honigsorten kaufte und immer abwechselnd einen nach dem anderen probierte und verglich. Meine Freude war groß, als ich auf „Holunderhonig“ stieß, ebenso die Enttäuschung, als ich las, dass der Holunder dem Honig nachträglich hinzu gefügt wurde. Echter Holunderhonig ist in Deutschland nicht zu bekommen was vielleicht auch an der strengeren deutschen Honigverordnung liegt. Aber immerhin die Farbe war wunderschön.
Ein ebenfalls schönes Rezept, aus South Carolina, gibt es jetzt zum Schluss. Eins welches so herrlich klingt, dass bestimmt auch Lily dass Wasser im Mund zusammen gelaufen wäre, auch wenn sie eigentlich keine Pfirsiche mehr sehen wollte:
Custard filled Peach and Honey Cornbread, klingt gut oder?
Das Cornbread, (Maisbrot klingt so trocken, finde ich), ist adaptiert von Marion Cunninghams, The Breakfast Book, der Honig und die Pfirsiche geben den deep South touch.
Dieses „Denglish“ gewöhnt man sich leicht an, wenn man hauptsächlich englischsprachige Rezepte liest. Hm.. Aber schon „Custard“ lässt sich nicht in einem Wort übersetzen.
Custard filled bedeutet nun dass der Buttermilch-Mais-Teig vor dem Backen mit Sahne übergossen wird und diese sich im Ofen mit dem Teig vermischt, so dass eine cremige Füllung entsteht. Kannte ich noch nicht und musste ich unbedingt ausprobieren! Da dies ein sehr rustikaler Kuchen ist, habe ich die Pfirsiche mit Schale verarbeitet. Hier wird übrigens nur mit Honig gesüßt.
Appetit bekommen? Hier gehts zum Rezept:
Zutaten für eine Pfanne oder Form von ca 21 cm Durchmesser
Teig
2 El Butter
80 g Mehl
80 g Maismehl (keinen Maisgries/Polenta)
1/2 Tl Backpulver
1/4 Tl Natron
1/4 Tl Salz
1 großes Bio-Ei
120 ml Buttermilch
2-3 El Honig ( extra dunklen Honig zum Besprenkeln) Holunder Honig wäre schön!
1/2 Tl Vanille Extrakt
Füllung
1 entsteinter Pfirsich
120 ml Sahne
Zubereitung
Den Ofen auf 190° vorheitzen.
1. Die Butter in die Form füllen und im Ofen schmelzen. Butter abgießen, zur Seite stellen und die Form
zurück in den Ofen.
2. Die trockenen und die feuchten Zutaten getrennt gut verrühren.
3. Die Mehlmischung zu der Eiermischung geben und so kurz wie möglich, aber bis alles gut vermischt
ist, verrühren.
4. Etwas Butter zurück in die Pfanne/Form geben und den Rand hinauflaufen lassen, die restliche Butter
in dem Teig kurz aber gut unterrühren.
5. Den Teig in die Form gießen, den in Stücke geschnittenen Pfirsich auf den Teig geben und vorsichtig
die Sahne obendrauf gießen.
6. 30 Minuten backen und danach mindestens 20 Minuten abkühlen lassen.
7. Üppig mit Honig besprenkeln , ich hatte noch meinen Holunder-Honig, und am Besten lauwarm essen.
Ich hoffe dieser Post und das Rezept haben euch gefallen. Ich habe es mit großer Freude geschrieben für
die Honig Blogparade vom Küchen Atlas Blog