Grüne, gelbe, rote, schwarze und braune Linsen treffen sich in einem feinen Süppchen. Gekocht werden sie nämlich separat. Wegen der unterschiedlichen Kochzeiten der einzelnen Sorten und weil ich auf den Punkt gegarte, bunte Linsen in meinem Süppchen haben wollte und keinen beigen Brei. Das kenne ich nämlich noch aus meiner Kindheit und lässt mich immer noch schütteln.
Es begab sich tatsächlich, dass ich eine Bunte Linsensuppe für vierzig Personen gekocht hatte, die gerade gelöffelt wurde, als ich mal kurz in mein iPhone schaute und mir das Event von Tina von Lunch For One und Zorra vom Kochtopf entgegen leuchtete. Ich rettete mir also schnell einen Rest Suppe zum Fotografieren und überlegte, ob mir die Mengen der Zutaten für die Suppe, die ich so aus dem Lameng gemacht hatte wohl noch alle einfallen würden.
Sind sie! Ich schraube die Portionen natürlich herunter, da ich immer jeweils eine Packung der Linsen verwendet hatte, konnte ich es noch gut wieder aufdröseln.
So geht’s:
Erst einmal eine klitzekleine Erklärung zum Vorgehen. Als Basis der Suppe habe ich Kartoffeln und Mohrrüben in Brühe weich gekocht, ebenfalls einen Teil gelber Linsen, so hat die Suppe eine schön leuchtende Farbe bekommen. Alles zusammen wurde mit dem Pürierstab zu einer cremigen Masse pürriert. Die separat gekochten, warmgestellten Linsen kamen in die fertige Suppe, die dann nicht mehr gekocht hat. So blieb die Suppe auch etwas fürs Auge, es hat Spaß gemacht sie zu essen. Sie war eigentlich fast ein Eintopf, auf alle Fälle dickflüssig und cremig. Für diese Cremigkeit ist natürlich auch der Frischkäse verantwortlich. Wer es gern vegan oder kalorienärmer hätte, lässt ihn einfach weg. 5 Sorten Linsen sind natürlich kein Muss, sondern meine Spielerei. Wer nur drei Sorten bekommt kann auch loslegen.
Was man nun nicht weglassen sollte, weil es einen Super-Kick gibt, ist das Orangen Koriander-Öl, welches über die Suppe geträufelt wird.
Also: Im Idealfall einige Tage vor der Suppe das Öl ansetzen, oder sie halt ohne essen, sie ist auch ohne immer noch sooo gut!
Das Rezept für das Öl stammt aus dem Buch „Abgeschmeckt und ausgepackt“ und wurde leicht verändert, das Rezept für die Linsensuppe stammt von mir und entstand spontan beim Kochen.
Zutaten
Orangen-Korianderöl
150 ml gutes, fruchtiges Olivenöl
Schale von 2 kleinen Orangen (ich hatte Blutorangen)
zwei Fruchtstände Langer Pfeffer, ersatzweise 10 Pfefferkörner
1/2 Tl Koriandersaat
1/2 Vanilleschote, aufgeschlitzt
Linsensuppe für 6-8 Portionen
200 g gelbe Linsen
100 g schwarze Belugalinsen
100 g Puy Linsen
100 g rote Linsen
100 g Berg oder Pardina Linsen
500 g Kartoffeln, mehlig oder vorwiegend festkochend
300 g Mohrrüben
1 L Gemüsebrühe
170 g Frischkäse
1,5 Tl Cumin
1,5 Tl Koriander
1,5 Tl Curkuma
Salz, Pfeffer und Harissa oder Cayenne
3 Stängel Frühlingslauch, in sehr feine Ringe geschnitten
Zubereitung
Orangen-Korianderöl
Das Öl in eine schöne Flasche füllen und die Zutaten hinein geben. Idealerweise eine Woche stehen lassen und ab und zu gründlich schütteln, oder auf den Kopf stellen
Linsensuppe
- Jeweils die Hälfte der Kartoffeln und Mohrrüben in kleine Würfel (1×1 cm) schneiden, gar kochen und beiseite stellen. Die anderen Hälften mit Brühe bedeckt, sehr weich kochen.
- 100 g gelbe Linsen ebenfalls sehr weich kochen und zusammen mit den weichen Kartoffeln und Mohrrüben, mit dem Zauberstab pürieren.
- Die restlichen Linsen separat nach Packungsanweisung kochen, sie sollten alle noch bissfest sein, also auf keinen Fall zu lange kochen. Damit die Beluga-, Puy- und Berg-oder Pardinalinsen die Suppe nicht zu stark färben, werden sie einige Minuten in wenig Wasser gekocht, abgegossen und mit frischem Wasser in ausreichender Menge erneut aufgesetzt und gar gekocht.
- Die Gewürze mit dem pürierten Linsen und Gemüse erneut aufkochen, den Frischkäse unterrühren, die Gemüsewürfel und separat gekochten Linsen unterrühren und alles mit Pfeffer, Salz und Schärfe abschmecken. Obacht bei dem Harissa, es ist teuflisch scharf!
Die Suppe anrichten, etwas Frühlingslauch darüber streuen und einige Tröpfchen Orangen Korianderöl darüber träufeln. Fladenbrot oder Chiabatta dazu reichen
Diese Suppe habe ich in einem Hamburger Gymnasium gekocht und damit Schüler und Lehrer erfreut, auf alle Fälle sehr zufrieden satt gemacht. Ca. 25,- € hat der Spaß für 40 Hungrige und einen ordentlichen Rest gekostet, also weniger als -,65 Cent pro Person, nur mal so nebenbei erwähnt!
Das Albert Schweitzer Gymnasium hat’s gut, denn es wird jeden Tag frisch und gut bekocht!!!