Mein perfekter Käsekuchen – Die gute alte deutsche Version

Perfekter Käsekuchen

Für mich gibt es Käsekuchen Posts in vier Kategorien:

1. Ich bin auf der Suche nach meinem Lieblings-Käsekuchen.

Bedeutet: Ich backe und backe und nie gelingt er genau so wie ich es gern hätte. Heute war ich nahe dran aber er könnte noch ein wenig…..

2. Ich habe hier den perfekten Käsekuchen!

Bedeutet: Reine Effekthascherei, denn es gibt ihn ja nicht, den perfekten Käsekuchen. Der eine mag ihn gern feucht, der andere cremig, der Dritte lieber fest.

3. Und jetzt kommt die Kategorie um die es sich bei meinem Post handelt: Ich habe meinen

    perfekten, „besser geht’s nicht“ Käsekuchen gefunden, ich suche nicht weiter.

Bedeutet: Ich war lange auf der Suche nach einem Käsekuchen, der dem sehr ähnlich ist, der die Leute in der Schokodeern in Kiel verzückt, nämlich ein samtweicher, unendlich cremiger Käsekuchen, durch den die Kuchengabel wie durch Butter gleitet. Und so einen seht ihr hier.

Das ist eben mein perfekter Käsekuchen. Er ist so weich und cremig, dass er auf der Zunge zerschmilzt, fast ein wenig wie guter selbstgekochter Vanillepudding, hat dabei aber genug Stand um perfekt in Form zu bleiben. Wenn Ihr ihn ebenso liebt, seid ihr hier richtig.

Der New York Cheesecake ist wieder eine ganz andere Geschichte, den klammere ich hier mal aus.

Perfekter Käsekuchen

Jetzt ein wenig Erklärung zum Vorgehen:

Ein bisschen hat der Zufall mitgespielt, weil ich nicht genug Schichtkäse hatte, habe ich die im Kühlschrank gefundene Créme Fraîche verwendet. Das Ergebnis hat mich so überzeugt, dass ich daran nicht mehr rüttle. Schmand wäre eine Alternative, er hat lediglich 10% weniger Fett als die Créme Fraîche. Den Schichtkäse kann man gewiss durch Quark einer höheren Fettstufe ersetzen, aber ich weiß eben nicht, ob das Ergebnis genau so gut wäre.

Den Käsekuchen während der Backzeit 2 mal vom Rand zu lösen, verhindert dass er zu stark aufreißt, denn  Käsekuchen geht immer extrem auf und sinkt für gewöhnlich in der Mitte stark ein.  Ich habe den Mürbeteig am Rand nicht hochgezogen, damit der Kuchen gleichmäßig aufgeht und auch gleichmäßig einfällt. Zusammen mit dem Lösen des Randes beim Backen bekommt man eine schön ebene Oberfläche.

Ich liebe eine zitronige Note beim Käsekuchen, man kann die Zitrone aber auch ganz weglassen und stattdessen einen Tl Vanilleextrakt mehr dazugeben und 50 ml Milch.

Das Rezept für die kandierten Zitronenscheiben folgt ganz zum Schluss. Wenn die auf dem Kuchen stehen, weiß jeder gleich was er vor sich hat: Einen zitronigen Käsekuchen.

Die angegebenen Zutaten reichen für eine Springform von 26 cm Durchmesser

Zutaten

Mürbeteig

200 g Mehl
150 g Butter, kalt, gewürfelt
50 g Zucker
1 Prise Salz
1 Bio-Eigelb

Füllung

150 g geschmolzene, abgekühlte Butter
250 g Zucker
4 Bio-Eier, zimmerwarm, getrennt
1 Bio-Zitrone
2 Tl Vanilleextrakt
500 g Schichtkäse
100 g Créme Fraîche oder Schmand
20 g Speisestärke
2 gut gehäufte El Mehl
1 Prise Salz

Links: Einen minimalen Rand formen             Rechts: Fluffige Füllung

Zubereitung

  1. Die kandierten Zitronen mindestens einen Tag vorher zubereiten (Rezept folgt weiter unten)
  2. Für den Mürbeteig alle Zutaten schnell zu einem glatten Teig verkneten, daraus eine flache Kugel formen und in Folie gewickelt für mindestens eine Stunde kühl ruhen lassen.
  3. Den Teig auf einer bemehlten Fläche ausrollen, in die zuvor gut ausgefettete und bemehlte Form legen und einen minimalen Rand formen. Form und Teig in den Kühlschrank geben.
  4. Den Backofen vorheizen auf 180° Ober/Unterhitze.
  5. Die Zitronenschale abreiben, die Zitrone auspressen. Eigelb mit 150 g Zucker  in einer großen Schüssel schaumig schlagen. Den Schichtkäse, die Créme Fraîche, Vanille, Zitrone und abgekühlte Butter unterrühren. Mehl und Speisestärke in drei Schritten über die Masse sieben und kurz aber gut einrühren.
  6. Das Eiweiß mit dem Salz und den restlichen 100 g Zucker sehr steif schlagen, dabei erst das Eiweiß weißschaumig schlagen und dann den Zucker langsam reinrieseln lassen. Das Eiweiß mit einem Gummispatel vorsichtig unter die Käsekuchenmasse arbeiten.
  7. Die Füllung auf den rohen Mürbeteig gießen und oben glatt streichen. Ca. 1 Std  backen, dabei die ersten 5 Minuten die Ofentür leicht geöffnet lassen, nach 20 Minuten, den Kuchen in die Mitte des Backofens stellen und während der gesamten Backzeit den Rand zweimal von der Form lösen. Man muss ein wenig aufpassen beim Käsekuchen, aber es lohnt sich. Der Kuchen ist fertig, wenn er in der Mitte noch schön wabbelt und oben nur leicht gebräunt ist. Eventuell  beim Backen zum Schluss mit Alufolie abdecken. Den Kuchen im geöffneten Backofen ganz auskühlen lassen. Ganz abgekühlt mit etwas Puderzucker bestreuen und mit Zitrönchen dekorieren.

Perfekter Käsekuchen

Kandierte Zitronenscheibchen

Zwei Bio-Zitronen mit der Mandoline oder einem scharfen Messer in hauchdünne Scheiben schneiden. Man bekommt immer viel Ausschuss, weil die Zitronen unterschiedlich viele, oder sehr viele Kerne haben. Eine Tasse Zucker mit 3 Tassen Wasser zum Kochen bringen, gut umrühren und die Zitronen möglichst wenig übereinander liegend etwa eine Stunde sanft simmern lassen. Die Scheibchen mehrmals wenden.  Die Zitronen gut abgetropft auf einer Silikonmatte, oder Backpapier mindestens einen Tag trocknen lassen, dabei mehrmals wenden.

Das war MEIN perfekter Käsekuchen. Ich bitte um zahlreiche Berichte vom Nachbacken!

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